Du hast dich in einem Verein engagiert, im Altersheim geholfen oder in der Freiwilligen Feuerwehr Verantwortung übernommen – aber fragst dich, ob das in deinen Lebenslauf gehört? Ganz klar: Ja. Denn ehrenamtliches Engagement kann Türen öffnen gerade beim Berufseinstieg oder wenn du Soft Skills zeigen willst, die über Fachwissen hinausgehen.
Welche Kompetenzen zeigt ein Ehrenamt?
Ein Ehrenamt ist weit mehr als eine gute Tat – es ist ein sichtbarer Beweis für Einsatzbereitschaft, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Personalverantwortliche achten heutzutage genauso darauf, wie Menschen handeln, nicht nur was sie können.
Je nach Tätigkeit können unterschiedliche Soft Skills sichtbar werden:
Wer in einer Pflegeeinrichtungen aushilft, zeigt Empathie, Kommunikationsstärke und Belastbarkeit.
Wer im Vorstand eines Vereins aktiv ist, beweist Organisationstalent, strategisches Denken und Teamführung.
Wer in der Jugendarbeit mitwirkt, unterstreicht seine Sozialkompetenz und Konfliktfähigkeit.
Gerade im sinnstiftenden Bereich sind solche Kompetenzen oft entscheidend. Arbeitgeber*innen schätzen Engagement, das zur eigenen Mission passt – etwa Gemeindeverwaltungen, die Mitarbeitende suchen, die ihr Umfeld aktiv mitgestalten wollen oder Spitäler, die auf soziale Sensibilität Wert legen. Auch für Quereinsteiger*innen oder Personen in einer beruflichen Neuorientierung kann ein Ehrenamt ein wertvolles Signal sein. Es zeigt, dass du aktiv bleibst, dich weiterentwickelst und bereit bist, Neues zu lernen.
So platzierst du dein Ehrenamt im Lebenslauf
Der richtige Platz hängt davon ab, wie zentral dein Ehrenamt für deine Bewerbung ist. Es gibt drei bewährte Varianten:
Eigene Rubrik «Ehrenamtliches Engagement»: Ideal, wenn du mehrere Tätigkeiten oder ein langjähriges Engagement vorweisen kannst.
Integration unter «Berufserfahrung»: Wenn dein Engagement inhaltlich zum Beruf passt (z. B. Betreuung, Verwaltung, Organisation), kannst du es dort einfügen.
Platzierung im Abschnitt «Weitere Aktivitäten»: Perfekt für punktuelle Einsätze oder kürzere Projekte.
Tipp: Führe immer Position, Organisation und Zeitraum auf - das macht dein Engagement nachvollziehbar und professionell. Wenn du mehrere Engagements aufführst, beginne mit dem aktuellsten.
So wirkt dein Engagement stärker
Die Art, wie du dein Ehrenamt formulierst, beeinflusst, welche Wirkung du hinterlässt. Statt nur aufzuzählen, beschreibe kurz deine Rolle und Ergebnisse. Das zeigt, was du geleistet hast, nicht nur, dass du dabei warst.
Wirkungsvolle Formulierungen:
Leitung eines fünfköpfigen Teams zur Organisation wöchentlicher Freizeitaktivitäten für Senior*innen in der Alterseinrichtung XY
Planung und Durchführung von Informationsveranstaltungen für Jugendliche zum Thema Berufsorientierung bei der Stadt XY
Unterstützung der Gemeindeverwaltung XY bei der Durchführung des jährlichen Umweltaktionstags
Koordination der Freiwilligeneinsätze während der Impfkampagne im Gesundheitszentrum XY
Diese Sätze zeigen Initiative, Verantwortung und Wirkung - drei Faktoren, die Arbeitgeber*innen sofort erkennen. Formuliere so konkret wie möglich und vermeide allgemeine Aussagen wie „ehrenamtlich engagiert“ oder „helfend tätig“.
Wenn du dein Ehrenamt in einem Vorstellungsgespräch erwähnst, nutze es als Gesprächsanlass, um zu zeigen, wie du arbeitest. Ein Beispiel: „Während meiner Freiwilligenarbeit im Verein XY habe ich gelernt, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen und Projekte eigenständig zu strukturieren.“
Worauf du achten solltest
Auch bei den besten Absichten gibt es Fehler, die dein Engagement abschwächen können:
Übertreibung: Wenn du eine kleine Aufgabe zu einer Führungsrolle aufbläst, wirkt das unglaubwürdig. Bleib bei der Wahrheit, auch wenn du deine Wirkung betonen darfst.
Fehlende Belege: Wer „Verantwortung für Projekte“ angibt, sollte bei Nachfragen konkret sagen können, um welche Projekte es ging und welche Ergebnisse erreicht wurden.
Zu viele Details: Ein Ehrenamt ist wertvoll, aber kein zweiter Beruf. Zwei bis drei Zeilen pro Tätigkeit genügen.
Engagement, das dich weiterbringt
Ehrenamtliches Engagement ist kein nettes Extra, sondern ein starkes Signal für Haltung und Eigeninitiative. Überlege dir, was dein Einsatz über dich aussagt: Hast du eine klare Rolle übernommen, etwas bewirkt oder neue Kompetenzen entwickelt, die zu deiner beruflichen Richtung passen? Wenn ja, gehört dein Ehrenamt unbedingt in deinen Lebenslauf.
Wer zeigt, wofür er sich engagiert, vermittelt Glaubwürdigkeit und Charakter. Mach dein Engagement sichtbar - ehrlich, prägnant und mit Bezug zu deiner Motivation. Auf publicjobs.ch findest du Arbeitgeber*innen, die genau diesen Einsatz schätzen und Stellen, bei denen Sinn und Beruf zusammenfinden.


